In Kuba siegt eine kleine Gruppe von Rebellen unter Fidel Castro
über den Diktator Batista, sie beginnen radikale Umgestaltungen, die ganz
Lateinamerika einschließlich Chile begeistern.
1961 US-Präsident Kennedy initiiert die "Allianz für
den Fortschritt", um Länder Lateinamerikas näher an die USA zu binden.
Gleichzeitig wird die Ausbildung der Armeen gegen Guerrillas und Aufstände von
Militärs unter US-amerikanischer Führung begonnen.
1969 Ende der 1960er Jahre Befragung
unter Arbeitern in Chile nach dem Weg zur Macht, 75% sind für Wahlen, 23% für
eine Volksrevolution.
17.12.1969
Gründung des Bündnisses Unidad Popular
(UP) aus Kommunistischer, Sozialistischer und einigen kleineren linken Parteien,
1970 Situation im Lande: von 10
Millionen Einwohnern gelten 1,5 Millionen Kinder als unterernährt, 500.000
Familien sind obdachlos, die Arbeitslosigkeit liegt bei 8,8%. Der Landbesitz
konzentriert sich auf eine kleine Oberschicht: 80% des Nutzlandes befinden sich
in der Hand von 4,2% der Grundeigentümer.
22.01.1970 Salvador Allende wird zum Kandidaten der UP für die Präsidentenwahl
nominiert
, knapp vor seinem
Freund, dem Kommunisten und Schriftsteller Pablo Neruda.
04.09.1970 Allende gewinnt die
Präsidentschaftswahl knapp mit 36,3% der Stimmen vor Jorge Alessandri (34,9%)
und Radomiro Tomic 27,9%, Allende erhält 39.000 Stimmen mehr als Alessandri
September und Oktober 1970 Versuch der
Gegner im Land und der USA (im Rahmen des Planes FUBELT), Allendes Ernennung
durch das Parlament zu verhindern.
22.10.1970 Attentat mit
CIA-Unterstützung auf General René Schneider, Ober
komman-
dierender des Heeres, der sich für die
Respektierung des Wahlergebnisses ausgesprochen hatte, zwei Tage danach stirbt
er an den Folgen der Schüsse.
24.10.1970 Parlament bestätigt Allende
mit 135 gegen 35 Stimmen als Präsident
Er stimmt 10 Verfassungszusätzen zu, die von den Christdemokraten als Bedingung
für seine Bestätigung im Amt gestellt werden: keine Änderungen bei Partei-
und Presse-freiheit, Armee und Polizei, Schulwesen und Universitäten
04.11.1970 Allende tritt das Präsidentenamt an
November 1970 bis Ende 1971 wichtige
Schritte seiner Regierung:
Verstaatlichung der Schlüsselindustrien
,
Nationalisierung der Kupfervorkommen, Vertiefung der Agrarreform, Einfrieren der
Preise für Grundbedarfsartikel, Lohnerhöhungen um durchschnittlich 35%,
Modifikation der Verfassung
Januar 1971 Es beginnt die Nationalisierung von Banken und Großunternehmen.
01.04.1971 Patria y Libertad wird gegründet, eine ultrarechte
Terrororganisation.
04.04.1971 Gemeindewahlen: etwa 50% der Wähler schickte
Volksfrontkandidaten in die Rathäuser.
08.06.1971 Edmundo Pérez Zújovic, ehemaliger Minister der
Christdemokraten wird von der ultralinken Organisation VOP (Organisierte Vorhut
des Volkes) erschossen, damit verschlechtert sich die Haltung der
Christdemokraten zur UP dramatisch.
11.07.1971 Nationalisierung des Kupfers wird einstimmig vom
Nationalkongress beschlossen.
Oktober 1971 Regierung präsentiert ein Gesetzesprojekt für 3
Wirtschaftsbereiche: staatlich, gemischt und privat.
November 1971 Fidel Castro besucht Chile und bleibt 3 Wochen.
01.12.1971 Straßenproteste „Caserolazo“ (Topfschlagen) beginnen
Ende 1971 Ergebnisse: Die Industrieproduktion nimmt um zwölf Prozent
zu, das Brutto- sozialprodukt um 8,5 Prozent. 260 000 neue Arbeitsplätze
entstehen. Die Inflationsrate geht von 35 Prozent (1970) auf 22 Prozent zurück
Juli 1972 MIR (Bewegung der Revolutionären Linken), die Linkspartei
MAPU (Movimiento de Acción Popular Unitaria, Bewegung der Vereinten
Volksaktion, verbunden mit der Bauernschaft und Studentenbewegungen an Universitäten)
fordern die Bildung einer Volksversammlung.
August 1972 Christdemokraten und Nationalpartei bilden den Bund für
Demokratie (Confederación Democrática, CODE).
August 1972 „El ladrillo“ – Chicago-Boys beginnen Arbeit am
Neoliberalen Wirtschafts- projekt, das Grundlage für den Militärputsch und die
Wirtschaftspolitik Pinochets wird.
September 1972 Beginn der Streiks der Transportunternehmer, sowie von
Ladenbesitzern, Ärzten und Anwälten, Ingenieuren und Architekten,
Bankangestellten und Lotsen, Lehrern und Piloten.
Oktober 1972 Ausnahmezustand durch die Regierung ausgerufen, weil
Original das Land wochenlang paralysiert ist.
02.11.1972 Regierung des sozialen Friedens wird gebildet, Militärs
und Gewerkschaftler, u.a. General Carlos Prats als Innenminister.
30.11.1972 Allende reist zur UNO und 06.-14.12.72 in die UdSSR
17.04.1973 Streik der Arbeiter der Kupfermine „El Teniente“
beginnt, dauert schließlich 74 Tage, war von gewaltsamen Zusammenstößen mit
der Polizei begleitet.
27.06.1973 General Carlos Prats (Innenminister) wird angefeindet, er
tritt zurück.
29.06.1973 Erster unorganisierter Putschversuch eines Panzerregiments
von regierungstreuen Militärs unblutig beendet.
30.07.-04.08.1973 Cardinal Silva Henríquez vermittelt Gespräche
zwischen Allende und Patricio Aylwin Azócar von der Christdemokratischen Partei
(PDC)Komma um die Lage im Lande zu entspannen, sie scheitern.
06.09.1973 CIA wird über den bevorstehenden Putsch unterrichtet, gibt
dies an USA-Regierung und auch an Bundesnachrichtendienst (BND) weiter,
11.09.1973 putschte das Militär gegen die legitime Regierung und
errichtete eine Militärdiktatur
04.10.1973 Comité Pro Paz gegründet, durch Cardinal Siva Henriquez
u.a.
März 1975 PEM - Programa de Empleo Minimo,
Arbeitsprogramm
der Regierung,
wird 1985 durch POJH ersetzt
01.01.1976 Vikariat der Solidarität gegründet, Comité Pro Paz
1976 Operation Rückkehr der MIR beginnt, Carlos Tapia
18.12.1976 Austausch von 200 Gefangenen u.a. Luis Corvalán, gegen
sowj. Dissidenten
25.02.1980 Tucapel Jimenez - Arbeiterführer ermordet
16.07.1980 Attentat MIR auf Roger Vergara
27.08.1980 Teatro Caupolitan Disidencia masiva, UDI, PS, PC u.a.
15.07.1981 Attentat MIR auf Ingrid Olderock, DINA-Folterin Mujer de
los perros
01.08 1983 Proteste 18.000 Menschen, Soldaten auf die Straße lt.
Bradit, etwa 50 Tote, Hunderte von Verletzten
Oktober 1983 über 800 Bombenangriffe auf die verschiedene Objekte:
Polizeistationen, Hochspannungstürme und Brücken
29.03.1985 Die Brüder Vergara Toledo werden in Villa Francia von
Polizeikugeln getötet
1985 POJH - Programa de Ocupaciön para Jefes de Hogar -
Hilfsprogramm für Arme
1985 Explosion vor dem Büros der Zeitung La Naciön
30.03.1985
José Manuel Parada Maluenda und andere werden vom CNI
ermordet, Parada hat im Vikariat der Solidarität gearbeitet, war Mitglied des
Kommunistischen Jugendverbandes.
02.07.1985
Nationaler Streik, Carmen Gloria Quintana und Rodrigo Rojas
Denegri, Jugendliche von 18 + 19 Jahren werden von CNI-Mitgliedern angebrannt.
06.08.1986 in Carrizal Bajo wird ein großes
Waffenlager der Patriotischen Front Manuel Rodríguez (FPMR) entdeckt.
07.09.1986
Cajón del Maipo Attentat der FPMR auf Pinochet schlägt
fehl.
15.06.1986
Ignacio Valenzuela u.a. FPMR-Mitglieder werden brutal
ermordet.
05.10.1988 Volksabstimmung mit Nein 55,9% gegen eine
Wiederwahl Pinochets,
später neue Abstimmung mit Nein 67,85 % gegen erneute Amtszeit
Pinochets
FEP-Umfrage bei NEIN-Wählern, 72% hatten wegen der schlechten wirtschaftlichen
Lage mit Nein gestimmt, Armut steigt von 26% von 1973 auf 45% 1983, davon
leben15% unter dem Existenzminimum.
21.10.1988 FPMR erklärt den patriotischen Krieg, 4 Dörfer werden
eingenommen.
21.10.1988 FPMR-Führer und Verräter „El bigote“ wird von
Widerstandskämpfern hingerichtet
Oktober 1989 Pinochet sagt in der Zeitung „La Epoca“ „…. wenn
wir (die Militärs) angetastet werden … ist es mit dem Rechtsstaat vorbei“.
14.12.1989 Gewinnt Patricio Aylwin die Präsidentschaftswahl und
tritt sein Amt an.